« Halle ist aufunbestimmte Zeit gesperrt | Startseite | Sporthalle vom Schimmel befreit »
Die Turnhalle der Schollschule bleibt mindestens noch eine Woche lang geschlossen
Von Markus Schulze | 22.Januar 2008
JÜTERBOG –
Es rauscht und rauscht in der Sporthalle. Die Lüftung bläst frische Luft von außen hinein und verbrauchte Luft mit Chlorgasdämpfen und Pilzsporen nach draußen. Die Großturnhalle (GT90) am Neuheimer Weg wird derzeit vom Schimmelbefall befreit.
Ein Jüterboger Bauunternehmen ist mit dem Spezialauftrag betraut worden. Die Stadt Jüterbog hat die Halle am letzten Tag der Schulferien geschlossen, nachdem Mitarbeiter ihres Fachamtes sowie Hygieneingenieure des Kreises die großflächigen Schimmelstellen als gesundheitsgefährlich eingestuft…. hatten. In schwarzen Striemen zogen sich die Pilze die Wände herab oder hatten sich fleckenhaft um die Fenster herum ausgebreitet. „Es ist ein unhaltbarer Zustand. Der Schimmelpilzbefall in der Halle stellt eine potenzielle gesundheitliche Gefahr dar“, bestätigt Bernd Floss, leitender Facharzt im Kreisgesundheitsamt, auf MAZ-Anfrage. Insbesondere Menschen mit einem geschwächten Immunsystem könnten sich Infektionen in den Atemwegen holen, wenn sie sich in der Halle aufhalten. Das gelte auch für gesunde Personen, die an Allergien oder Asthma leiden.
Der Schimmelpilz trat nicht zum ersten Mal in der Halle auf. Selten kam er aber in diesem Ausmaß. Nach Aussage von Bauamtsfachmann Reinhard Wäsche liegen die Ursachen in der Bauweise und im Alter der Sporthalle: „Der Wärmedämmwert entspricht nicht mehr den heutigen Bedingungen.“ Vor allem bei Wetterumschwüngen fange der Stahlbeton an zu schwitzen: Wasser kondensiert an den Wänden und Fenstern.
Wann der Sportbetrieb wieder aufgenommen werden kann, steht noch nicht genau fest. „Diese Woche brauchen wir auf jeden Fall noch“, so Wäsche, „wir wissen aber nicht, ob wir dann alle Nester beseitigt haben.“ Gerade in den Fenstern gebe es unerreichbare Stellen. Nötig sei eine umfassende Sanierung – oder gar ein Neubau. Das Bauamt hat die Sanierungskosten mit 113000 Euro beziffert. Der Haushaltsentwurf 2008 enthält sie nicht.
Auswirkungen hat die Schließung vor allem auf den Unterricht an der Geschwister-Scholl-Grundschule und den Trainingsbetrieb mehrerer Sportvereine. „Das ist eine Katastrophe für uns“, sagt die stellvertretende Schulleiterin Marita Marufke. Nur für die 4. bis 6. Klassen habe man Ausweichmöglichkeiten gefunden. Sie können nun wenigstens einmal pro Woche für jeweils zwei Stunden die Hallen der Kastanien- oder der Lindenschule nutzen. Allerdings müssen die Schüler zu Fuß dorthin laufen.
Für die Kleinsten ist das nicht zumutbar. Ihre Sportlehrer improvisieren. „Wenn es das Wetter zulässt, gehen sie auf den Hof oder den Sportplatz“, berichtet Marufke. Auch der Bewegungsraum des Hortes werde genutzt. (Von Alexander Engels)
Topics: Allgemein | Kein Kommentar »
Kommentare
Man muss eingelogged sein um einen Kommentar zu posten.